RSS-Feeds sind eine feine Sache, wenn man ein Thema im Blick behalten will: Die einschlägigen Blogs und News-Seiten sind in Minuten abgegrast. Sobald man relevante Quellen erst einmal erschlossen hat, ist das ein echter Zeitsparer – nur würde man mitunter gern noch ein wenig mehr sparen: Wenn dieses Interdings schon die Infos liefert, soll es bitte auch ein wenig damit arbeiten.
Beispiel aus einem Webrecherche-Seminar von mir: Ein Teilnehmer bastelt sich eine Feedreader-Seite rund um die Banken-Rettungspakete und die EZB. „Ich habe eine Quelle“, sagt er und verweist auf das Besserwisser-Blog The Intelligence und seine Wirtschafts-Rubrik. Und natürlich bietet Intelligence einen Feed an – für das Gesamtangebot, nicht nur für die Wirtschaftssparte. Was heißt, dass mein Seminarteilnehmer auch Ankündigungen für mäkelige Fernsehkritiken und verschwurbelte Esoterik-Essays bekommt – und die braucht er nicht. „Kann man da nicht was machen?“
Richtige Frage, knappe Antwort: lass uns suchen. Und gemeinsam (danke, Oli!) haben wir einen ganz netten Dreh entwickelt – sogar zwei. Beide haben den Vorteil, dass sie nicht besonders viel Geektum voraussetzen – und flexibel anzupassen sind.
- Möglichkeit 1: Den Dienst page2rss nutzen. Diesem Dienst kann man die Adresse einer beliebigen Seite übergeben – in unserem Beispiel: der Wirtschafts-Rubrik von Intelligence – und bekommt einen Feed zurück, in dem ab jetzt alle neuen Artikel auf dieser Seite vermeldet werden. (Das Bonusfeature ist uns auch erst im zweiten Durchgang aufgefallen: Mit einem Klick kann man diesen Feed sogar direkt im Google-Reader oder bei Netvibes importieren – oder ihm sogar bei Twitter folgen.)
- Möglichkeit 2: Eine Blogsuchmaschine als Filter. Mein augenblicklicher Favorit ist – seit einigen unerfreulichen Erfahrungen mit Icerocket – die aus schwedischer Fertigung stammende Blogsuche Twingly. Und auch Twingly kann Feeds – und versteht ein wenig Google-Syntax: Mit dem Suchstring „EZB site:theintelligence.de bekommen wir gezielt die Treffer aus diesem Blog zu unserem Thema – und können den entsprechenden Feed in den Reader unserer Wahl importieren. (Ginge natürlich auch mit Google Alerts, aber Google ist – prinzipbedingt – langsamer, außerdem fiele Twinglys Relevanz-Sortierung weg.)
Richtig die Ohren gespitzt haben meine Seminarteilnehmer übrigens, als ich ihnen ein Filter-Beispiel mit Yahoo Pipes gezeigt habe – mit der Vorbemerkung: „Das ist jetzt nur was für Nerds, aber…“ Da habe ich mich aber tüchtig verschätzt: Vehement haben sie ein Erste-Schritte-Tutorial für einfache RSS-Feed-Filter mit Pipes eingefordert.
Bitteschön: kommt morgen!
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