„1% inspiration, 99% transpiration.“ (Q)
Okay, Thomas Alva Edison war weniger Erfinder als ein skrupelloser Verkäufer, aber sein Rezept für Kreativität hat was. Denn das ist wahr: Kreativität kann man erzwingen. Die Upworthy-Methode – 25 Überschriften zu ein und demselben Thema schreiben – ist ein Beleg dafür: Den inneren Zensor mit Gewalt ausschalten, indem man ihn zermürbt – das führt wirklich zu Ideen, die man sich nicht zugetraut hätte.
Wo aber bekommt man das eine Prozent Inspiration her?
Eine gute Quelle ist manchmal schlicht: der Zufall. Wortwürfel – zum Beispiel Storycubes – sind nicht nur ein schönes Partyspiel, sie liefern manchmal frische Ideen, und manchmal bieten sie den Nährboden, auf dem bereits vorhandene Ideen-Keime Wurzeln schlagen und aufblühen können.
Für uns Netzarbeiter muss es aber natürlich ein digitales Tool sein – und dafür möchte ich eins empfehlen, das ich den wunderbaren Onlinern und Onlinerinnen von Radio Fritz verdanke: Den magischen Knopf der Viralschleuder-Seite „The Key of Awesome“. Der bringt den Ideensucher per Klick zu immer neuen Motiven, die Assoziationen nur so erzwingen – wer da nicht auf neue Gedanken kommt, braucht wirklich mal Urlaub (und hat wenigstens 5 Minuten lang unterhaltsam prokrastiniert). Eine andere Möglichkeit ist die „Entdecken“-Funktion von Flickr – wer’s zeitgemäßer mag, kann zwischen beliebigen Periscope-Streams oder Storehouse-Stories hin- und herspringen. Aber bitte von vornherein mit strengem Zeitlimit!
Enge hilft
Wenn man mit dem Zufall neue Möglichkeiten aufgetan hat, hilft es, die wuchernden Verzweigungen wieder zu kanalisieren. Man kann sich zum Beispiel einen Denk-Hut aufsetzen oder – noch einfacher in eine Rolle schlüpfen: was würde ein überkorrekter Beamter aus dieser Idee machen? Was eine frisch verliebte Bibliothekarin? Ein wütender Radfahrer? Ein Landei? Mein Bürogenosse? Auch Schablonen, Formate und andere stilistische Korsette helfen – Constantin Seibt hat dazu alles Sagenswerte gesagt, und das viel schöner, als ich (oder praktisch jeder andere deutsche Ratgeber) es je könnte.
Und das wusste ja schon Nietzsche:
„Freiheit in Fesseln – eine fürstliche Freiheit.“ (Q)
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