Twitter war mal relativ offen; das ist unter Musk vorbei. Wer Twitter-Konten analysieren will, muss tricksen — die Musk-KI „Grok“ liefert die Mittel dazu.
Ich glaube echt nicht, dass es viele gute Gründe gibt, sich mit Grok zu beschäftigen, der Chatbot-KI aus dem Hause Musk. Sie kann mit ChatGPT, Anthropic und Mistral durchaus konkurrieren, aber sie ist nirgends wirklich vorn – und sie ist halt letztlich das zerstörerische Spielzeug eines durchgeknallten Tech-Broligarchen. Sie nutzt eifrig ihren Zugang zum ehemaligen twitter.com, was ja nicht wirklich ein ungefärbtes Bild der Welt ergibt – und neulich kam auch noch raus, dass sie dabei gern Elon Musk zitiert: Nicht, weil das fest so in die KI eingebaut wäre, sondern weil sie weiß, dass Elon Musk Grok besitzt, und das Sprachmodell deshalb Tweets von Musk als privilegierte Quelle behandelt (🌐 Simon Willison).
Lustigerweise ist dieser Zugang der Grund, weshalb ich mich jetzt doch noch mal mit Grok beschäftigt habe: Man kann Grok nämlich gut benutzen, um auf die Schnelle Txitter-Konten zu analysieren – ohne fürchten zu müssen, dass man geblockt wird.
Twitter war nämlich früher mal eine Super-Quelle, um sich über Menschen in der Öffentlichkeit zu informieren, weil alles im Prinzip öffentlich war. Aber unter Musk hat TPFKAT (The Platform Formerly Known As Twitter) die Suche massiv eingeschränkt.
Als kleine Übungsaufgabe will ich von der KI wissen, worüber die Kolleginnen und Kollegen von RADIOSZENE im letzten halben Jahr getwittert haben. Informationen suchen und zusammenfassen – eine gute Aufgabe für eine KI – wenn man denn an die Tweets rankäme.
ChatGPT jedenfalls streckt relativ schnell die Waffen:
Grok aber hat ziemlich frei Zugang – paradoxerweise aber nicht die Grok-Variante die auf txitter.com selbst eingebaut ist, sondern man muss sich auf grok.com ein Nutzerkonto anlegen.
Was man vielleicht am besten mit dem zu Recherchezwecken weiter passiv genutzten Txitter-Konto macht.
Der Grok-Chatbot liefert jedenfalls in Minuten:
Und ich kann Grok auch gleich ein wenig Analysezauber ausführen lassen:
Da kommt dann nach etwas Hin und Her das hier heraus: Die 🌐 RADIOSZENE twittert gern gleich morgens zu Schichtbeginn und kurz vor dem Mittagessen, mit Vorliebe montags und freitags.
Und nein: gründlich überprüft habe ich diese Analyse nicht – was ich ohne Zweifel müsste – aber für fünf Analyse-Minuten ist es gar nicht schlecht. (Den ganzen 🌐 Grok-Chat gibt’s hier.)
(Beitragsbild: Midjourney)
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