"A journalist who is also a bad programmer, stylized in the style of Gary Larson"
NR24: Now is the time - Recherchen für die Demokratie

Netzwerk Recherche 2024: Themen, die sich lohnen

Diese Woche beginnt in Hamburg die NR24 – und da es auf der Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche verstärkt um KI geht und darum, wie man sie einsetzt, hier meine persönlichen Tipps und Highlights. Ich mische ein klein wenig Werbung für meine Talks darunter, Entschuldigung!

(A propos: Entschuldigung geht raus auch an die, die sich über die etwas absurde letzte Benachrichtigungsmail aus diesem Blog gewundert haben; ich kämpfe noch mit dem Newsletter-Modul.)

Vorbereitung

„Digitale Selbstverteidigung“ – ja, ich weiß. Wie sperrig und wenig attraktiv der Begriff ist, weiß ich schon deshalb, weil ich schon öfter versucht habe, recherchierende Kolleg:innen dafür zu interessieren. Dabei wird das in Zeiten zunehmend enthemmter Trolle und Überzeugungstäter im Netz zur Überlebensfrage: Wie kann ich meine Angriffsfläche vermindern und mich gegen digitale Sabotage-Attacken (Hacking) und digitale Bloßstellung (Doxxing) schützen? Aus demselben Grund sollte man als NR24-Besucher:in vielleicht einen kurzen Besuch beim Reporter-ohne-Grenzen-Stand einplanen und sein Handy professionell auf Spyware checken lassen.

Freitagvormittag

Eine eigene Oberfläche, über die man die ChatGPT-KI in der eigenen Redaktion nutzen kann – das haben inzwischen viele, den Werkstattbericht zu „SWR.GPT“ sollten sie sich trotzdem anhören: Daraus kann man viel für eine KI-Strategie lernen (und ein paar schmutzige Details aus dem öffentlich-rechtlichen Maschinenraum). Und außerdem sehr  Und KI-Praktikerinnen sollten Sebastian nach dem Panel direkt ansprechen und nach dem halbspontanen Prompt-Profi-Meetup fragen, das er vorhat.

Freitagmittag

Ich setze für mich einen kleinen Tiktok- und Telegram-Schwerpunkt auf dieser NR24, weil ich glaube, dass wir noch zu wenig die großen Strömungen und kleinen Gruppen beobachten, die Rechtspopulisten und -radikale digital so schlagkräftig und erfolgreich machen. Und der beginnt mit einer einfachen Rechtsfrage: was darf ich überhaupt für meine Berichterstattung verwenden?

Der TikTok-Algorithmus ist ohne Zweifel verdammt wirkungsvoll und hat TikTok erfolgreich gemacht. Wie recherchiert man über einen Algorithmus, der das Leben von immer mehr Menschen bestimmt? Das passiert noch viel zu wenig; hier kann man erfahren, was man dafür wissen, können und tun muss.

Der russische Propagandakanal Russia Today hat willige Helfer – die digitale Spuren hinterlassen haben. „Mit dieser Session wollen wir Mut machen für investigative Digitalrecherchen„. You got me at „digital“.

Späterer Freitagnachmittag

Bierkasten "Astra"
Requisit für die KI-Pubquiz-Premiere 2022

Knifflige Aufgaben und alberne Spiele rund um generative KI: Das KI-Pub-Quiz darf ich jetzt zum dritten Mal veranstalten. Wir hatten große Momente, aber auch furchtbare, etwa als mir jemand zurief: „Jan, du sprichst nicht in dein Mikrofon, sondern in dein Bier“, denn Bier gibt’s natürlich auch, ist schließlich ein Pub Quiz. Das aber auch einem ganz nüchternen Zweck dient: Die Grenzen der KI und des eigenen Wissens austesten.

Samstag

Früh aufstehen lohnt sich: Freier Austausch über Ideen, Ansätze, Tools.

Dass man Tiktok und Telegram beobachten kann, gehört heute dazu. Dort „Fakten checken“ heißt ja nur: unterscheiden können, was eine glaubwürdige Information aus glaubwürdigen Quellen ist und was nicht. Und ich freue mich darauf, den TikTok-Wissenschaftler Marcus Bösch endlich mal persönlich zu erleben.

Samstagmittag

Ich habe zwar nicht wirklich Daten dazu, aber ich glaube, dass das Berufsbild des Journalisten auch dadurch geprägt wird, dass viele von uns damals Mathe gehasst haben und deshalb lieber was mit Worten angefangen haben. Das führt zu einer gewissen Hüftsteife im Umgang mit Datenbanken und anderen technik- und statistiklastigen Werkzeugen; hier ist eine gute Möglichkeit, ein wenig lockerer und versierter zu werden.

Session von mir über ein KI-Werkzeug, das Journos kennen sollten: Retrival Augmented Generation, kurz: RAG, vielen vielleicht als „GPTs“ oder Assistenten bekannt. Dass ein KI-Sprachmodell nur das beantworten kann, was auch in den Trainingsdaten steckte – und dass es dabei oft genug noch patzt und Dinge erfindet – dürfte sich herumgesprochen haben. RAGs statten die KI mit Spezialwissen aus – wir basteln uns selber eins. Wozu das gut ist? Riesige Dokumentenmengen nach den spannenden Stellen durchsuchen zum Beispiel.

Lightning Talks: KI-Tools, die in keiner Redaktion fehlen sollten. Mit einem Stückchen von mir (und ey, ich hab noch keine Ahnung, was ich da zeige.)

Auch lesenswert:

Kurzlink zu diesem Artikel: https://www.janeggers.tech/6ufp

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